Vor der Anschaffung eines eigenen Caravans oder Reisemobils sollten Camper auf einige Dinge achten. Diese Tipps geben Experten.
Camping im eigenen Fahrzeug boomt weiterhin: Seit Jahren werden Wohnwagen und Wohnmobile zu Zehntausenden neu zugelassen. Auch wenn die Zahlen zuletzt etwas zurückgingen: Allein im vergangenen Jahr wurden laut Caravaning Industrie Verband 70.666 Neuzulassungen bei Wohnmobilen sowie 24.043 bei Wohnwagen verzeichnet.
Welche Größe sollte Wohnmobil oder Wohnwagen haben?
Wer selbst über eine Anschaffung nachdenkt – ob neu oder gebraucht – sollte im Vorfeld einige Punkte bedenken:
- Wie viele Menschen reisen normalerweise zusammen?
- Sind eher Wochenendausflüge oder längere Reisen geplant?
- Wo soll das Fahrzeug stehen, ist auf dem eigenen Grundstück ausreichend Platz oder muss es untergestellt werden?
- Wie viel Geld steht für den Kauf zur Verfügung?
- Welche Ausstattung sollte das Fahrzeug haben?
- Wie viel Zuladung sollte das Wohnmobil haben, reicht ein Kastenwagen oder sollte es einen Alkoven haben?
Fahrzeug vor dem Kauf testen
Im nächsten Schritt kann es unter anderem hilfreich sein, das ins Auge gefasste Fahrzeug oder ein ähnliches Modell erst einmal zu mieten. So könne man das Wohnen auf Rädern sowie das Fahren vorab ausprobieren, rät die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ).
Vielleicht sorgt dieser Praxistest dafür, dass man seine Wahl noch einmal überdenkt und beispielsweise ein kleineres oder größeres Modell braucht oder möchte. Denn kleinere Wohnmobile etwa sind viel wendiger als große, die wiederum natürlich mehr Fläche bieten.
Unterschiede im Fahrverhalten
Fährt sich ein umgebauter Kleinbus noch ähnlich wie ein normales Auto und zeigt sich aufgrund seiner Maße flexibler bei der Parkplatzsuche, ändert sich das mit zunehmender Größe. So beschleunigen große Wohnmobile langsamer, und auch ihr Bremsweg kann länger sein. In der Innenstadt, in Kurven oder Durchfahrten machen sich die größeren Dimensionen ebenfalls bemerkbar und fordern noch mehr Aufmerksamkeit.
Neuen oder gebrauchten Camper?
Der Vorteil eines gebrauchten Fahrzeugs kann natürlich der günstigere Preis sein, allerdings sind aufgrund des geringen Wertverlusts auch gebrauchte Camper oft noch teuer. Deswegen sollte hier besonders gründlich auf den Zustand des Fahrzeugs geachtet werden.
Der Automobilclub ADAC rät beim Kauf von Gebrauchtfahrzeugen insbesondere mögliche Feuchtigkeitsschäden in den Blick zu nehmen: Der Aufbau muss dicht sein und darf keine Schäden aufweisen. „Fragen Sie nach, ob das Wohnmobil regelmäßig auf Feuchtigkeit gecheckt wurde oder lassen Sie vor dem Kauf selbst eine Dichtigkeitsprüfung machen“, raten die Experten des ADAC. Und Käufer sollten sich unbedingt im Vertrag zusichern lassen, dass das Wohnmobil keinen Feuchtigkeitsschaden hat: „Vertrauen Sie dabei nicht auf mündliche Aussagen.“
Wer sich das selbst nicht zutraut, kann auch auf „Camper-Checks“, wie sie beispielsweise der Automobilclub anbietet zurückgreifen. Dabei wird das Fahrzeug von Sachverständigen unter die Lupe genommen und sachgemäß geprüft.
Kauf beim Händler oder von Privat
Wer sein Fahrzeug gebraucht beim Händler kauft, hat den Vorteil, dass dieser in der Regel mindestens ein Jahr für Sachmängel haften muss. Voraussetzung ist laut ADAC, dass der Mangel bei Übergabe vorgelegen hat und der Händler den Käufer nicht darüber aufgeklärt hat.
Beim Kauf von Privat dagegen haftet der Verkäufer in der Regel nicht für Mängel, er kann die gesetzliche Sachmängelhaftung im Kaufvertrag ausschließen. Dementsprechend sollte das Fahrzeug vorher intensiv geprüft werden, insbesondere bei eigenhändige Basteleien der Vorbesitzer.
Mängel nach dem Kauf festgestellt
Werden nach dem Kauf Mängel festgestellt, können vom Händler Nachbesserung verlangt werden. In bestimmten Fällen ist der Rücktritt vom Vertrag oder eine Kaufpreisminderung möglich.