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Camping Tipps
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Checkliste - den Wohnwagen winterfest machen

Gut vorbereitet in die kalte Jahreszeit starten

Die Temperaturen gehen in den Keller, nachts kratzen sie bereits am Gefrierpunkt: Höchste Zeit, Wohnmobil und Wohnwagen winterfest zu machen! Unter Campern kann "winterfest" zweierlei bedeuten: Manche verstehen darunter alle notwendigen Vorbereitungen, um das Wohnmobil oder den Wohnwagen in die wohlverdiente Winterpause zu schicken. Andere wiederum freuen sich auf den Skiurlaub und möchten ihren Caravan für die winterliche Reise fit machen. Ob Winterschlaf oder Wintercamping: Hier sind die besten Tipps, um dein mobiles Heim winterfest zu machen!

Checkliste: 6 Tipps zum Überwintern

 

1. Innenraum vorbereiten

Im Innenraum deines Reisemobils wird es in der kalten Jahreszeit ganz schön frisch. Um deinen Caravan winterfest zu machen und bösen Überraschungen im Frühjahr vorzubeugen, solltest den Innenraum vorbereiten: Räume Kleidungsstücke, Textilien und verderbliche Lebensmittel aus und putze die Oberflächen. Den Kühlschrank solltest du reinigen und die Türen zur Belüftung offen stehen lassen, um Schimmelbefall zu vermeiden. Auch die Polster müssen bei kalten Temperaturen belüftet werden, deshalb stelle sie mit etwas Abstand voneinander auf. Nutze Säckchen mit Salz als Luftentfeuchter, um die Luftfeuchtigkeit im Innenraum während der Wintermonate zu reduzieren.

 

2. Gründlicher Außenputz

Gönn deinem Wohnwagen oder Wohnmobil eine ordentliche Reinigung von außen. So verhinderst du, dass unbemerkte Rostblüten sich in den nass-kalten Monaten ausbreiten können. Findest du Rost, solltest du die befallenen Stellen noch vor der Winterpause mit Rostumwandler behandeln. Auch schadhafte Stellen in der Außenhaut sollten repariert werden. Nach der Reinigung trägst du am besten eine Konservierung auf – auch in den Radkästen – und lässt eine Unterbodenwäsche machen. Säubere, kontrolliere und fette auch alle wichtigen Dichtungen. Wenn du Wohnmobil oder Wohnwagen winterfest machst, vergiss dabei nicht, die Markise zu reinigen und die Gelenke zu fetten.

 

3. Der richtige Standort

Am besten steht dein Caravan vor Wind, Regen und Schnee geschützt in einer abschließbaren Halle. Diese Überwinterungsplätze sind allerdings begehrt. Das heißt: Sie sind oft kostspielig und schnell ausgebucht. In vielen Hallen kannst du einen solchen Stellplatz zudem nur für ein ganzes Jahr und nicht monatsweise buchen. Kümmere dich also lieber frühzeitig um den richtigen Standort für die Winterpause. Alternativ kannst du dein Reisemobil natürlich auch auf einem Stellplatz ohne Dach überwintern. Achte aber darauf, dass es vor herunter fallenden Ästen geschützt ist. Es ist sinnvoll, seinen Wohnwagen im Winter abzudecken und einen Diebstahlschutz anzubringen.

 

4. Technik, Gas und Tanks

Entferne alle Elektrogeräte, die nicht fest installiert sind. Die Bord-Batterie solltest du aufladen und ausbauen, um sie frostsicher zu lagern. Auch an der Gasinstallation müssen Vorkehrungen getroffen werden, um deinen Wohnwagen winterfest zu machen: Drehe das Ventil zu, lass das restliche Gas aus der Leitung und entferne die Schläuche. Die Gasflaschen solltest du entfernen, um sie trocken und frostsicher aufzubewahren. Die Wassertanks werden geleert und gründlich gereinigt – das gilt auch für alle Leitungen, Schläuche und Siphons. Die Hähne sollten in der Winterpause offen bleiben. Den Kraftstofftank befüllst du am besten mit Winterdiesel, denn sonst kann sich durch Kondensation Wasser im leeren Tank sammeln.

 

5. Reifen entlasten

Für die Reifen deines Caravans oder Wohnmobils ist die Winterpause ein Stresstest: Die kalten Temperaturen setzen dem Material zu, dazu wird durch das andauernde Stehen immer dieselbe Stelle belastet. Viele Camper stellen im Frühjahr fest, dass ihr Fahrzeug nach der langen Standzeit einen Platten hat. Am besten wäre es, dein Wohnmobil aufzubocken. Entsprechende Stützen dafür findest Du im Handel. Wenn du einen Wohnwagen hast, nutze die vorhandenen Stützen, um die Reifen zu entlasten. Alternativ kannst du den Druck um 0,5 bar erhöhen – denk nur im Frühjahr auch daran, wieder etwas Luft abzulassen.

 

6. Regelmäßig besuchen

Auch wenn dein Wohnwagen oder Wohnmobil winterfest untergebracht ist, solltest du alle vier bis sechs Wochen einen kurzen Check durchführen und nach dem Rechten sehen. Bewege den Camper einige Zentimeter, damit das Reifengummi nicht punktuell belastet wird. Dafür kannst du dein Fahrzeug einfach rollen, wenn du es in der Halle nicht starten darfst. Lüfte den Innenraum gründlich durch und prüfe, ob Polster irgendwo klamm geworden sind. Lade auch die Batterie nach, falls du sie im Fahrzeug gelassen hast. Kontrolliere, ob die Gitter der Zwangsbelüftung frei sind oder womöglich mit Laub oder kleinen Ästen verstopft – dann solltest du sie natürlich reinigen.

Vantourer im Winter
Auch im Winter kann man mit seinem Fahrzeug wundervolle Entdeckungen machen

Checkliste: 6 Tipps für den Winterurlaub im Wohnwagen

 

1. Winterfestes Wohnmobil aussuchen

Wintersportfans sollten sich bei Kauf oder Anmietung gezielt winterfeste Wohnwagen oder Wohnmobile aussuchen. Aber welche Wohnwagen sind winterfest? Tatsächlich gibt es normierte Vorgaben dafür, was "winterfest" bedeutet: Innerhalb von vier Stunden muss ein Caravan von minus 15 auf Plus 20 Grad aufgeheizt werden können, um sich winterfest nennen zu dürfen. Das A und O bei einem winterfesten Wohnwagen sind eine gute Isolierung und eine leistungsstarke Heizung, die auch die Wasserleitungen warm hält. Im einem solchen Wohnwagen fürs Wintercamping könntest du sogar Probleme überwintern. Aber auch weniger winterfeste Modelle kannst du nachrüsten und so wintertauglich machen.

 

2. Campingplatz-Check

Der erste Schnee fällt und du bekommst Lust auf eine Skitour? Was du nicht tun solltest: Dich in dein Fahrzeug setzen und spontan in den Urlaub fahren. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass du beim Campingplatz deiner Wahl vor verschlossenen Türen stehst. Die meisten Campingplätze haben im Winter geschlossen. Ganzjährig geöffnete Plätze findest du vor allem in den Wintersportgebieten in Süddeutschland. Schau also vorher im Internet nach oder ruf beim Campingplatz an, um herauszufinden, ob er geöffnet hat. Du kannst auch gezielt nach Plätzen recherchieren, die Wintercamping anbieten. Tipp: Achte auf einen Stellplatz mit Landstrom, im Winter wirst du ihn brauchen!

 

3. Zubehör fürs Wintercamping

Wohin mit nasser Kleidung und Skiern? Ein Vorzelt ist in der kalten Jahreszeit hilfreich. Damit dein Reisemobil nicht im matschigen Boden einsinkt, solltest du Traktionsmatten verwenden. Eine Kaminverlängerung brauchst du, wenn Schnee auf dem Dach deines Wohnwagens liegt – den solltest du aber regelmäßig entfernen. Dafür brauchst du Besen und Leiter. Lüftungsgitter des Kühlschranks werden mit einer speziellen Winterabdeckung versehen. Mit einer Schneeschaufel kannst du den Weg vor deinem Wohnmobil freischaufeln und Schneewälle als Windschutz auftürmen. Thermofolien schließen Kältebrücken am Bug oder an den Seitenfenstern. Ein Eiskratzer mit Teleskopstange ist für die Scheiben unverzichtbar. Beim Wohnwagen schützt du die Deichsel mit einer Thermohaube.

 

4. Sicher auf der Straße

Im Winter mit dem Caravan zu verreisen bedeutet, auf möglicherweise glatten Straßen unterwegs zu sein. Dafür solltest du dich nicht auf Ganzjahresreifen verlassen, sondern Winterreifen mit gutem Profil aufziehen. Schneeketten für die Antriebsachse gehören ins Gepäck – vielleicht wirst du sie brauchen. Frostschutzmittel für die Scheibenwischanlage nicht vergessen! Vorausschauendes Fahren mit angepasster Geschwindigkeit und ohne ruckartige Lenkbewegungen sollte selbstverständlich sein. Auf freier Strecke kannst du eine vorsichtige Bremsprobe machen, um die Straßensituation zu checken. Wichtig: Im Winter muss deine Ladung besonders gut verteilt, gesichert und verzurrt sein.

 

5. Gasvorrat prüfen

Ohne Heizung macht das Camping im Winter garantiert keinen Spaß. Um deinen Wohnwagen winterfest zu machen, brauchst du einen größeren Vorrat an Gas. In den kalten Monaten ist dein Gasverbrauch erhöht: Du kommst du mit einer 11-Liter-Gasflasche etwa zwei bis drei Tage lang aus. Für eine Woche Skiurlaub in den Bergen solltest du also mindestens drei, besser vier Gasflaschen einpacken, wenn du nicht plötzlich in der Kälte stehen möchtest. Ein Gasfüllstandanzeiger ist hilfreich, damit deine Heizung nicht plötzlich den Dienst einstellt. Mit einem Duo-Control-System kannst du sogar zwei Flaschen anschließen und die Bordelektronik aktiviert bei Bedarf automatisch die zweite Flasche.

 

6. Wassertanks schützen

Bei Wohnwagen, die nicht winterfest sind, können Temperaturen unter dem Gefrierpunkt für eingefrorene Wasserleitungen sorgen und Frostschäden verursachen. Echte Winter-Wohnwagen haben beheizbare Wassertanks, die vor Frost geschützt sind. Der Abwassertank dagegen ist bei vielen Modellen nicht beheizbar. Deshalb lässt du den Hahn am besten geöffnet und stellst einen Eimer darunter, damit sich das Wasser nicht im Tank sammelt und hier gefrieren kann. Manche empfehlen, über das Waschbecken etwas Frostschutzmittel in die Leitungen zu geben – das ist aber nicht sehr umweltfreundlich und aus gesundheitlichen Gründen bedenklich.

Fazit: Gut über den Winter kommen

 

In der kalten Jahreszeit solltest du dich darum kümmern, deinen Wohnwagen wintertauglich zu machen – ganz gleich, ob du ihn in die Winterpause schickst oder noch einmal auf Tour gehst. Mit den richtigen Maßnahmen kommt dein Reisemobil sicher durch die kalten Monate.