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Wohnmobilzulassung: Diese 8 Tipps solltest du beachten

Alle Infos zur Campingmobil-Zulassung auf einen Blick

Du hast dir deinen großen Traum erfüllt und ein Wohnmobil gekauft? Herzlichen Glückwunsch – eine gute Entscheidung! Jetzt musst du dein Wohnmobil zulassen – und dabei gibt es einiges zu beachten. Vor allem bei umgebauten oder selbst ausgebauten Campern musst du die Voraussetzungen für die Wohnmobilzulassung kennen. Aber auch, wenn du ein Reisemobil vom Profi-Hersteller gekauft hast, solltest du die folgenden 8 Tipps für die Wohnmobilzulassung beherzigen. So kannst du mit deinem neuen, frisch zugelassenen Camper schnell auf deine erste Reise starten!

Zulassung Schilder

1.) Was ist eine Wohnmobilzulassung überhaupt?

Aktuell sind in Deutschland über eine halbe Million Wohnmobile zugelassen – eine ganze Menge! Damit du mit deinem neuen Camper fahren darfst, brauchst du nicht nur einen Wohnmobil-Führerschein, sondern musst das Fahrzeug auch anmelden. Die Wohnmobilzulassung beantragst du beim Straßenverkehrsamt. Nach erfolgter Zulassung erhältst du das Kennzeichen, die Fahrzeugpapiere und kannst in den Urlaub starten. Ein Reisemobil wird in der Fahrzeugklasse M, einer Unterklasse des PKW, zugelassen. Die Fahrzeugklasse hat dabei die Zweckbestimmung „Wohnen“. Im Fahrzeugschein steht daher im Feld 5 unter Fahrzeugart „Sonder-Kraftfahrzeug Wohnmobil“. Das ist wichtig, denn für Campingmobile gelten bezüglich Steuer und Versicherung andere Konditionen als beispielsweise für PKW oder LKW.

 

2.) Welche Unterlagen brauche ich für die Wohnmobilzulassung?

Bevor du zur Zulassungsstelle gehen und die Wohnmobilzulassung beantragen kannst, musst du ein wenig Vorarbeit leisten. Du brauchst einen gültigen Personalausweis oder Reisepass, die Zulassungsbescheinigung Teil II (früher Fahrzeugbrief genannt), die du beim Kauf des Wohnmobils erhalten hast. Außerdem benötigst eine gültige TÜV-Bescheinigung über die Hauptuntersuchung (HU) und Abgasuntersuchung (AU), sofern es sich um ein gebrauchtes Fahrzeug handelt, das älter als drei Jahre ist. Die EG-Typengenehmigung ist ebenfalls erforderlich – das ist die Betriebserlaubnis des Reisemobil-Herstellers mit allen technischen Daten. Ganz wichtig: Wie auch beim PKW ist eine Versicherungsbestätigung mit eVB-Nummer oder Doppelkarte notwendig. Dann musst du nur noch deine Bankverbindung für die KFZ-Steuer notieren – und es kann losgehen!

 

3.) Welche Voraussetzungen muss ich für die Wohnmobilzulassung erfüllen?

Der Gesetzgeber hat klare Regeln festgelegt, welche Kriterien ein Fahrzeug erfüllen muss, damit es als Wohnmobil gelten darf. Du kannst also nicht einfach einen PKW oder einen LKW als Wohnmobil zulassen. Wenn du ein Wohnmobil von einem professionellen Anbieter erwirbst, kannst du dich darauf verlassen, dass es alle Voraussetzungen für die Wohnmobilzulassung erfüllt. Anders sieht es aus, wenn du einen Camper selbst ausbaust. Der Umbau von Transportern oder alten Militärfahrzeugen zum Wohnmobil liegt im Trend, ist aber mit einigen Hürden verbunden. Wenn du die Fahrzeugklasse und die Zweckbestimmung in der Fahrzeugzulassung ändern möchtest, musst du den Ausbau vom TÜV abnehmen lassen. Er überprüft die Verkehrssicherheit und achtet darauf, ob die Merkmale zur Klassifikation als Wohnmobil gemäß der Straßenverkehrsordnung erfüllt sind.

 

4.) Wie bekommt man die Wohnmobil-Zulassung für einen Selbstausbau?

Wer ein Fahrzeug selber zum Camper umbauen möchte, muss bei der Wohnmobilzulassung einiges beachten. So muss der Ausbau des Fahrzeugs ein klar erkennbares Bett mit ausreichend großer Liegefläche haben. Einfach nur eine Matratze in den Transporter zu legen, reicht hier also nicht aus. Auch ein Tisch mit Sitzmöglichkeiten muss vorhanden sein, allerdings muss dieser nicht komplett fest installiert sein, sondern darf auch abgebaut werden können. Auf genug Stauraum wird bei der Wohnmobilzulassung ebenfalls geachtet. Der Kofferraum und ein paar zusätzliche Ablagen genügen beim Camper Ausbau nicht – es muss auch Platz für Gepäck, Kleidung und Proviant vorhanden sein. Besonderes Augenmerk gilt der Möglichkeit zu kochen – hier können die Voraussetzungen jedoch je nach Prüfstelle variieren. Am besten nimmst du schon vor dem Umbau Kontakt zu deinem TÜV auf und klärst die Kriterien in einem persönlichen Gespräch ab.

 

5.) Welche Kriterien gelten für die Kochgelegenheit bei der Wohnmobilzulassung?

Die Küche in Wohnmobilen vom Profi-Hersteller ist oft ein echtes Highlight: Hier gibt es nicht nur einen komfortablen Gasherd und großzügigen Kühlschrank, sondern oft sogar einen integrierten Backofen oder eine moderne Mikrowelle. Im selbst ausgebauten Reisemobil ist die Küche dagegen oft ein Knackpunkt, an dem das ganze Projekt scheitern kann. Es reicht nicht aus, einfach nur einen Campingkocher im Fahrzeug aufzustellen: Die gesetzliche Regelung erfordert ausdrücklich eine fest eingebaute Kochgelegenheit. Das kann auch ein Spirituskocher oder Alkoholkocher sein. Beliebt sind insbesondere Gaskartuschenkocher – diese brauchen jedoch eine Zündsicherung, die das Gas automatisch abdreht, sobald die Flamme ausgeht. Ein Spülbecken und eine Kühlmöglichkeit sind dagegen für die Wohnmobil-Zulassung nicht vorgeschrieben.

 

6.) Welche Vorteile hat die Wohnmobilzulassung?

Warum solltest du dein Fahrzeug überhaupt als Sonder-Kraftfahrzeug und Wohnmobil zulassen – und nicht einfach als Lastkraftwagen? Ganz einfach: Mit der Wohnmobilzulassung sparst du bares Geld. Vor allem die Steuer ist für Campingmobile deutlich günstiger – je nach Schadstoffklasse kann die Ersparnis nahezu 50 Prozent betragen. Das sind schon mal ein paar Hundert Euro! Wie hoch die Fahrzeugsteuer für dein Wohnmobil sein wird, kannst du vorab ganz einfach mit einem Fahrzeugsteuer-Rechner im Internet ermitteln. Auch die Versicherung ist für Reisemobile in der Regel günstiger. Je nach Anbieter und Art deines Fahrzeugs kannst du so zusätzlich etwa 30 Prozent gegenüber einer Zulassung als LKW sparen. Kein Wunder also, dass der Eintrag „SO-KFZ Wohnmobil“ in der Fahrzeugzulassung so begehrt ist.

 

7.) Wie kann man mit dem Saisonkennzeichen sparen?

Häufig kannst du mit einer Saisonzulassung für deinen Camper zusätzlich sparen. Das lohnt sich aber nur, wenn du mit deinem Fahrzeug nicht spontan verreisen möchtest, sondern schon vorher weißt, dass du beispielsweise nur in den Monaten Mai bis Oktober Urlaub machen möchtest. Du kannst dein Wohnmobil nämlich für einen Zeitraum zwischen zwei und elf Monaten zulassen – es bekommt dann das sogenannte Saisonkennzeichen. Damit zahlst du Steuer und Versicherung nur für die Monate, in denen dein Wohnmobil auch zugelassen ist. Außerhalb der Saison musst du das Fahrzeug dann allerdings auf einem privaten Grundstück parken. Wenn du einen eigenen Stellplatz hast, kann sich das Saisonkennzeichen lohnen. Musst du allerdings extra einen Platz anmieten, wird die Ersparnis schnell wieder aufgefressen.

 

8.) Wann kann mein Camper eine Oldtimerzulassung bekommen?

Wenn es um das Thema Wohnmobilzulassung geht, kommt die Sprache häufig auch auf die Oldtimerzulassung, auch H-Zulassung genannt. Sie verfolgt das Ziel, den Erhalt von Oldtimern zu fördern. Wer im Besitz des begehrten H-Kennzeichens ist, zahlt daher eine einheitliche, sehr geringe Fahrzeugsteuer. Außerdem darf er damit auch in Umweltzonen fahren, selbst wenn er keine ausreichende Feinstaubplakette hat. Allerdings ist die Oldtimerzulassung an einige Bedingungen geknüpft: Das Wohnmobil muss mindestens 30 Jahre auf dem Buckel haben und in einem mindestens guten Erhaltungszustand sein. Außerdem sollte der Originalzustand weitgehend erhalten sein, es darf also nicht allzu umfassend oder kreativ umgebaut worden sein. Nur dann gilt das Campingmobil als sogenanntes kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut. Ob das Fahrzeug die H-Plakette erhält, entscheidet ein offizieller Sachverständiger bei TÜV oder DEKRA nach umfangreicher Prüfung.

 

Fazit: Wohnmobilzulassung – so klappt es schnell und einfach

 

Die Wohnmobilzulassung ist für deinen Camper günstig, weil du so Steuer und Versicherung sparen kannst. Mit der richtigen Vorbereitung und den erforderlichen Unterlagen kannst du ein Reisemobil vom professionellen Hersteller schnell und einfach anmelden. Etwas komplizierter wird es, wenn du ein selbst umgebautes Campingmobil zulassen möchtest. Durch Saisonkennzeichen kannst du in einigen Fällen zusätzlich sparen – und das gesparte Geld direkt in die Reisekasse für deinen nächsten Trip einzahlen. Etwas schwieriger wird es mit einem Oldtimer-Kennzeichen – denn das ist eher etwas für echte Nostalgiker. Ob Saisonkennzeichen, Oldtimer-Kennzeichen oder ganz normale Wohnmobilzulassung: Wir wünschen dir eine schnelle Zulassung und allzeit gute Fahrt!