zurück zur Übersicht
Camping Ausrüstung
zurück zur Übersicht

Internet im Wohnmobil – das musst du wissen!

8 wichtige Tipps rund ums Internet im Camping-Urlaub

Unterwegs E-Mails checken, die Wetteraussichten prüfen, schnell die neuesten Urlaubsfotos auf Instagram posten und dann online den Campingplatz für die nächste Nacht buchen: Keine Frage, Internet im Wohnmobil ist eine feine Sache! Aber wie bekommt man Internet beim Campen? Kann man auch unterwegs und im Ausland surfen und die Lieblingsserien streamen? Hier sind 8 wichtige Tipps rund ums Thema Wohnmobil und Internet.

1. WLAN auf dem Campingplatz: Verlass dich lieber nicht darauf

Tatsächlich bieten viele Campingplätze heute WLAN an. Du kannst durch den wilden Norden Skandinaviens fahren, kommst auf den Campingplatz – und hast sofort bestes WLAN. Meist bekommst du die Zugangsdaten fürs WLAN an der Rezeption beim Einchecken. Aber: Keineswegs jeder Campingplatz bietet WLAN an und gerade in abgelegenen Regionen, die zum Outdoor-Urlaub einladen, gibt es häufig weder WLAN noch Handyempfang. Manche Naturcampingplätze verzichten sogar ganz bewusst darauf. Für dich heißt das: Erkundige dich am besten vorher, ob der Campingplatz Internet über WLAN bietet – und ob dies eine zusätzliche Gebühr kostet. Übrigens – die Praxis zeigt: Auch auf Campingplätzen mit WLAN-Netz ist ein guter Empfang noch lange nicht selbstverständlich. Wenn dir schnelles Internet wichtig ist, such am besten einen Stellplatz aus, der so nah wie möglich am WiFi-Hotspot liegt. Das ist meist an der Rezeption. Außerdem solltest du daran denken, dass dieses WLAN-Netzwerk von vielen Leuten auf dem Platz genutzt wird. Das heißt: Zu den typischen Stoßzeiten wie 20 Uhr abends wird mobiles Surfen zur Geduldsprobe und Verbindungsabbrüche sind eher die Regel als die Ausnahme. Serien Streamen kannst du damit meist getrost vergessen.

2. Öffentliche WiFi-Hotspots: Für das E-Mails-Checken in der Pause

Nun – wenn du in Deutschland wandern gehen willst, kannst du diesen Punkt getrost überspringen. In unseren Wäldern und Wandergebieten wirst du garantiert keinen WiFi-Hotspot für gutes Internet finden. Doch wenn du zum Beispiel eine Städtereise planst, auf einem Wohnmobil-Stellplatz in der City oder einem Wohnmobilhafen übernachtest, dann hast du vielleicht Glück – und kannst über einen öffentlichen WiFi-Hotspot online. Oder du machst gezielt Pause in Cafés oder an Raststätten, die einen Hotspot anbieten, und rufst dort deine E-Mail ab und buchst den nächsten Campingplatz online. Immerhin: Telekom und Vodafone bieten mehr 4 Millionen Hotspots in deutschland an. Die meisten davon sind leider private Hotspots, einige davon befinden sich aber auch auf öffentlichen Straßen und Plätzen. Auf den Websites der Provider kannst du schon vor der Reise nach HotSpots auf deiner Tour oder an deinen Übernachtungsplätzen suchen. Für unterwegs bieten beide Anbieter eine App an, die nach HotSpots in deiner Umgebung Ausschau hält – den Hotspotfinder von Vodafone und die Connect App der Telekom. Auch als Nicht-Kunde der beiden Provider kannst du die Internet-Verbindung per Hotspots verwenden – bei der Telekom gegen eine Gebühr, bei Vodafone 30 Minuten kostenfrei.

3. WLAN-Hotspot mit deinem Smartphone: Gute Lösung im Miet-Camper

Um Internet im Wohnmobil zu haben, brauchst du keinen öffentlichen WiFi-Hotspot. Je nach Mobilfunkanbieter und Tarif kannst du mit deinem Smartphone selbst einen Hotspot öffnen. Hast du ein Tablet mit SIM-Karten-Slot? Dann kannst du auch hier eine SIM-Karte einlegen und den Hotspot aktivieren. Jetzt kannst du dich mit deinem Tablet oder Laptop in dein W-Lan einloggen und E-Mails abrufen oder im Internet surfen. Gerade im Miet-Camper gehört dies zu den besten Optionen. Dabei ist sie aber in der Praxis nicht immer so elegant, wie sie sich anhört. So kann es sein, dass der Empfang deines Handys nicht ausreicht. In diesem Fall musst du mit deinem Smartphone einen guten Platz am Fenster des Wohnmobils suchen – oder das Handy sogar durch die Dachluke auf das Wohnmobil legen, um mobiles Internet zu empfangen. Hinzu kommt, dass dein Datenvolumen begrenzt ist, sofern du bei deinem Anbieter keine Flatrate abgeschlossen hast. Es kann also passieren, dass du eine der berüchtigten SMS deines Providers erhältst, weil dein Volumen gleich aufgebraucht ist. Am besten passt du also vor der Reise deinen Tarif an und erhöhst das Datenvolumen oder du nutzt Prepaid-Karten. Auch im EU-Ausland kannst du die Funktion nutzen – seit 2017 entfallen innerhalb der EU sogar die Roaming-Gebühren.

4. Surfstick mit Laptop: Die Alternative für mobiles Arbeiten

Vor der Reise solltest du dir überlegen, wofür du das Internet im Wohnmobil nutzen und welche Geräte du dafür verwenden möchtest. Willst du vor allem mit dem Smartphone ins Netz, um die Route zu planen und Facebook zu checken – oder ob du wirklich deinen Laptop brauchst und womöglich arbeiten musst. Ein Surfstick ist eine gute Alternative zum Smartphone-Hotspot. Im Handel bekommst du diese Internetsticks, die du mit einer SIM-Karte ausstattest und über einen USB-Anschluss mit deinem Laptop verbindest. Der Vorteil: Du kannst sofort mit deinem Laptop ins Internet und musst nicht erst per Smartphone ein WLAN-Signal per Hotspot aktivieren. Das ist praktisch, wenn du das Internet im Wohnmobil vor allem für deinen Laptop brauchst. Ebenso wie das Smartphone nutzt der Internetstick das mobile Handynetz. Und da liegt auch schon der Nachteil – denn auch hier ist der Empfang oft problematisch. Am besten packst du immer ein langes USB-Kabel mit ein, denn so kannst du den Internetstick bei Bedarf an einem Ort positionieren, wo der Empfang besser ist – wir erinnern uns an das Fenster oder das Dach. In Sachen Empfang und Geschwindigkeit bietet dir der Surfstick also gegenüber dem Hotspot keinen echten Vorteil. Zudem musst du Daten, die du auf dem Smartphone brauchst, vom Laptop übertragen. Das kann ziemlich aufwendig sein.

5. Mobile Router im Wohnmobil: Die Lösung für digitale Nomaden

Aufgepasst, denn hier kommt die wohl beste Möglichkeit für mobiles Internet im Wohnmobil – der eigene WLAN-Router! Ganz richtig: Du installierst einfach einen eigenen Router im Camper. Dabei kannst du einen fest installierten Router verwenden, wie du ihn auch zuhause hast. Dieser Router braucht zwar Strom, den kann er sich dank 12 Volt-anschluss jedoch von der Bordbatterie ziehen. Du musst also nicht erst auf den Campingplatz an den Strom, um deinen Router zu starten und Internet im Wohnmobil zu haben. Eine moderne, handliche und günstige Alternative ist ein mobiler LTE-Router, kurz Mifi-Router. Diese Geräte sind nur so groß wie ein kleines Handy, funktionieren mit Akku und lassen sich einfach per USB aufladen. Du musst den Router nur aufbauen und einrichten, den WiFi-Hotspot starten – und kannst das Internet im Wohnmobil nun auch mit Endgeräten ohne eigene SIM-Karte nutzen. Die Verbindung ist bei einem WLAN-Router deutlich besser als bei einem Handy-Hotspot und kannst auch problemlos mit mehreren Geräten gleichzeitig den Hotspot nutzen – ideal, wenn du mit der ganzen Familie unterwegs bist. Einen eigenen Router im Wohnmobil nachrüsten lohnt sich jedoch nur, wenn du selbst ein Wohnmobil besitzt – die Kosten belaufen sich auf etwa 50 bis 300 Euro. Dafür hast du eine stabile Lösung, die auch digitale Nomaden verwenden.

6. LTE-Antennen installieren: Der Profi-Tipp für noch besseren Empfang

Wenn du einen eigenen Router im Wohnmobil installiert hast, kann es dennoch vorkommen, dass du bei unzureichendem Empfang eine schlechte Verbindung hast. Ein LTE-Router bietet die beste Geschwindigkeit. Zudem kannst du durch die Installation von externen Antennen den Empfang deutlich verbessern. Im Handel findest du auch spezielle Extender für Wohnmobil-Dächer. Vor allem, wenn du auch in abgelegenen Gegenden unterwegs bist und arbeiten musst, sind LTE-Antennen eine gute Wahl. Sie sind jedoch etwas aufwändiger zu installieren und kommen daher wiederum nur für deinen eigenen Camper in Frage – nicht für einen Mietcamper. Denn für den optimalen Empfang sollten die externen Antennen auf dem Dach befestigt werden. Du kannst deine WLAN-Antenne natürlich jedes Mal auf das Dach stellen, wenn du Internet im Wohnmobil brauchst – das ist aber ziemlich unpraktisch. Erstens, weil du ständig aufs Dach klettern musst – und zweitens, weil es dir garantiert passieren wird, dass du sie dort oben vergisst und einfach losfährst. Deshalb ist es sinnvoller, wenn du sie direkt dauerhaft installierst. Dazu fixierst du sie am besten mit stabilen Winkeln. Jetzt brauchst du noch eine Dachdurchführung für das Kabel. Bei Wohnmobilen mit Solarpanels oder TV-Satellitenschüssel hast du in der Regel bereits eine Dachdurchführung, die du nutzen kannst.

7. Internet im Wohnmobil via Satellit: Nicht viel besser, dafür richtig teurer

Vielleicht hast du beim Thema Internet im Wohnmobil auch schon einmal von einer Lösung per Satellit gehört. Um es direkt vorwegzunehmen: Ja, Internet über Satellit im Wohnmobil ist möglich – nein, es lohnt sich in aller Regel nicht. Doch der Reihe nach: Wohnmobile mit Satellit sind gar nicht so selten und du siehst sie praktisch ständig auf Campingplätzen. Meist handelt es sich dabei allerdings um eine SAT-Schüssel für den TV-Empfang unterwegs. Ähnlich funktioniert jedoch auch der Internetempfang per Satellit – hier wird lediglich statt SAT-Receiver ein Router eingesetzt. In der Theorie macht dich das Internet per Satellit unabhängig vom Mobilfunknetz, so dass du überall Empfang hast. In der Praxis ist das leider nicht immer der Fall – zudem musst du bei den Tarifen aufpassen, um keine Zusatzgebühren für Standortwechsel zu zahlen. Die Anwendung des Satelliten ist ziemlich aufwendig, denn du musst darauf achten, dass der Satellit nicht verdeckt wird und die SAT-Antenne richtig ausgerichtet ist. Alles in allem hat der Internet-Satellit also gegenüber der Lösung per mobilem WLAN-Router gar nicht so viele Vorzüge – dafür ist er sehr viel teurer. Einige Tausend Euro musst Du für den Satelliten auf den Tisch legen. Deshalb lohnt sich das Internet per Satellit meist nur bei echten Expeditionsmobilen, die fernab der Zivilisation unterwegs sind.

8. Internet im Ausland: Lokale SIM-Karten sind eine feine Sache

Grundsätzlich kannst du in EU-Ländern deinen deutschen Tarif weiter nutzen, ohne Roaming-Gebühren zu bezahlen – das verdanken wir der EU-Roaming-Regel aus dem Jahr 2017. In der Praxis ist das aber nicht immer sinnvoll. Das Datenvolumen ist außerhalb von Deutschland oft gedrosselt. Überschreitest du es, werden häufig Gebühren fällig. Schau dir sicherheitshalber vor der Reise deinen Handyvertrag genau an. Spätestens in der Nähe der EU Außengrenzen ist Vorsicht geboten, denn hier kann sich das Handy in das Netz außerhalb der EU-Zone einwählen – und das kann teuer werden. Am besten schaltest du das Datenroaming an deinem Handy also aus und aktivierst es nur dann, wenn du es brauchst. Wenn du längere Zeit im Ausland bist, lohnt es sich oft, sich eine inländische Prepaid-SIM-Karte zu kaufen. In vielen Ländern gibt es sehr günstige SIM-Karten mit gutem Datenvolumen oder sogar mit Flatrate. Einige Regionen bieten beispielsweise spezielle Touristen-SIM-Karten an, die für je eine Woche oder einen Monat gelten. Eine weitere gute Nachricht: In vielen Ländern Europas genießt du eine ganz vorzügliche Netzabdeckung. Dazu gehören neben Skandinavien auch viele osteuropäische Länder.

Fazit: Internet im Wohnmobil – das sind die besten Optionen

Du siehst – es gibt viele Möglichkeiten für Internet im Wohnmobil. Jede davon hat ihre individuellen Vorteile und Nachteile. Fassen wir zusammen: Wenn du einen Camper für den Urlaub mietest, ist es am einfachsten, vor der Reise dein Datenvolumen anzupassen und das Smartphone als WLAN-Hotspot zu nutzen. Zur Schonung deines Datenvolumens kannst du beim Zwischenstopp im Café oder auf öffentlichen Plätzen öffentliche WLAN-Hotspots nutzen, die du dank der entsprechenden Apps schon vor der Reise oder unterwegs finden kannst. Das WLAN auf dem Campingplatz ist eine gute Ergänzung – verlassen solltest du dich aber nicht darauf. Hast du ein eigenes Wohnmobil, ist  ein mobiler Router oder ein LTE-Router an Bord die beste Lösung – vor allem in Verbindung mit Antennen auf dem Dach. Das ist mit gewissen Kosten und etwas Aufwand verbunden, sichert dir aber in den meisten Situationen schnelles und stabiles Internet. Für welche Lösung du dich auch entscheidest – wir wünschen dir immer guten Empfang und eine gute Reise!